Jahresthema 2020
Am 24.06.2021 fand das Dialogformat "Praxis trifft Wissenschaft - Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit und Resilienz" statt. Hier kommen Sie zur Dokumentation der Veranstaltung.
„Die psychische Gesundheit ist ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.“ (WHO)
Daher sollte die psychische Gesundheit auch als wertvolle Quelle von Humankapital in der Gesellschaft betrachtet werden. Wir alle brauchen gute psychische Gesundheit, um zu gedeihen, um uns selbst und unsere Nächsten zu kümmern und mit anderen zu interagieren. Es ist deshalb wichtig, nicht nur die Bedürfnisse von Menschen mit definierten psychischen Störungen zu berücksichtigen, sondern auch die psychische Gesundheit aller Menschen zu schützen und zu fördern.
Die Förderung psychischer Gesundheit geschieht in erster Linie dort, wo Menschen zusammenleben, spielen und arbeiten, also in den Familien, in Kindertagesstätten und Schulen, am Arbeitsplatz oder im Seniorenwohnheim. Dementsprechend sind die Förderung der psychischen Gesundheit und die Prävention psychischer Störungen bereichsübergreifende Aufgaben, die alle gesellschaftlichen Bereiche betreffen.
Die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden werden nicht nur durch individuelle Merkmale beeinflusst, sondern auch durch die sozialen Umstände, in denen sich Menschen befinden, und die Umgebung, in der sie leben, arbeiten und spielen. Diese Determinanten interagieren dynamisch und können den psychischen Zustand einer Person bedrohen oder beschützen,.
"Wenn sich Personen trotz gravierender Belastungen oder widriger Lebensumstände psychisch gesund entwickeln, spricht man von Resilienz." (Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse 2014, 9).
Der Begriff der Resilienz leitet sich aus dem englischen Wort „resilience“ ab und bedeutet „Spannkraft, Widerstandsfähigkeit und Elastizität“. Es beschreibt auch die psychische Widerstandsfähigkeit eines Individuums gegenüber biologischen, psychologischen und Entwicklungsrisiken (Wustmann 2004, 18). Welter-Enderlin versteht unter Resilienz die Fähigkeit von Menschen, Krisen im Lebenszyklus unter Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen zu meistern und als Anlass für Entwicklung zu nutzen (Welter-Enderlin 2006, 13). Resilienz ist somit keine statische Eigenschaft, sondern immer an zwei Bedingungen geknüpft (Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse, 2014):
Es besteht eine Risikosituation
Das Individuum bewältigt diese positiv aufgrund vorhandener Fähigkeiten.
Resilienz ist ein dynamischer oder kompensatorischer Prozess positiver Anpassung bei ungünstigen Entwicklungsbedingungen und dem Auftreten von Belastungsfaktoren. Das bedeutet, dass Resilienz eine variable Größe darstellt und sich im Laufe des Lebens eines Menschen – abhängig von den Erfahrungen und bewältigten Ereignissen - verändert (Fröhlich-Gildhoff, Rönnau-Böse (2014, 13).
Quellen von Resilienz finden Menschen in den vielfältigen Bereichen, in denen sich ihr Leben abspielt: in der eigenen Geschichte, in der Familie, in Nachbarschaft, Arbeitswelt oder Schule (Welter-Enderlin, Hildenbrand 2010, 14).
Mit dem Konzept der Resilienz verwandt sind Konzepte wie Salutogenese, Coping und Autopoiese. Alle diese Konzepte fügen der Orientierung an Defiziten eine alternative Sichtweise bei (Welter-Enderlin, Hildenbrand 2010, 13).
Quellen:
Fröhlich-Gildhoff, K., Rönnau-Böse, M. (2014): Resilienz. 3. Auflage. Ernst Reinhardt Verlag, München
Welter-Enderlin, R., Hildenbrand, B. (Hrsg.) (2010): Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände. Carl-Auer Verlag, Heidelberg
Wustmann, C. (2004): Resilienz. Widerstandsfähigkeit von Kindern in Tageseinrichtungen fördern. Beltz, Weinheim
Eine Frage der Wahrnehmung: Krisen und Resilienzen in Städten und Regionen (Heiderose Kilper, Gabriela Christmann)
Coreszon: ein Netzwerk für Resilienz in der Gemeinschaft des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf
Das Robert-Koch-Institut führt das Thema Psychische Gesundheit als Themenschwerpunkt im Gesundheitsmonitoring. Über weiterführende Links erhält man Zugriff auf zahlreiche Studien und Publikationen zu Unterthemen wie Depression, Demenz oder Sucht.
Die Gesundheitsplattform Thüringen zeigt u.a. Daten zu psychischen und Verhaltensstörungen auf.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin stellt ihren Bericht Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt vor.
Irrsinnig Menschlich e.V. entwickelt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Raum und Bewusstsein für eine frühzeitige Auseinandersetzung mit seelischer Gesundheit.
DeinKopfvollerfragen.de - Eine Plattform mit verständlichen Informationen und Erfahrungsberichten über psychische Erkrankungen speziell für junge Menschen.
MindMatters – mit psychischer Gesundheit gute Schule entwickeln! EinProgramm für Schule und Unterricht.
Begleitmaterial: Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Elternbildungsprogramms Starke Eltern – Starke Kinder
Übersicht zu psychischen Erkrankungen, Entscheidungshilfen und Selbsttests.
Aktionsbündnis Seelische Gesundheit ist eine bundesweite Initiative, die sich für die Förderung der Seelischen Gesundheit und den Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung betroffener Menschen einsetzt.
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit gibt nützliche Handlungshilfen für Beschäftigte im Umgang mit Stress.
PsyGA, das Portal für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, stellt Handlungshilfen und Praxisinstrumente für Führungskräfte, Beschäftigte und Fachkräfte des BGM zur Verfügung, mit dem die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer gefördert werden können, u.a. die psyGA-Kampagnen- und Toolbox, welche Betriebe mit konkreten Maßnahmen und Tools auf dem Weg zu einem gesunden Betrieb begleitet und unterstützt.
Handlungshilfen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz.
Weitere hilfreiche Publikationen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen.
Netzwerkstelle Demenz: Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz . Die Koordinierung für Thüringen übernimmt die Fachstelle Demenz der Alzheimergesellschaft für Thüringen e. V.
Psychische Gesundheit im Alter: Im Alter geistig fit bleiben
Die App „Alzheimer & YOU – den Alltag aktiv gestalten" bietet Tipps für einen aktiven Alltag von Menschen mit Demenz. Sie ist für Angehörige entwickelt worden, die immer wieder nach kreativen Ideen zur Alltagsgestaltung suchen.
Der Demenz-Podcast erscheint monatlich und richtet sich an alle, die sich mit Demenz befassen. Jede Sendung behandelt ein anderes Thema. Der Demenz-Podcast bietet Informationen, wie man gemeinsam die Freizeit gestalten oder wie mit der Demenz des/der Angehörigen in der Öffentlichkeit umzugehen ist.
Jung und Freudlos ist ein Podcast aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg. Sebastian und Ismene, Assistenzarzt und Assistenzärztin und auf dem Weg zum Facharzt für Psychiatrie, beantworten alle 14 Tage die von Moritz, einem Medizinstudenten, gestellten Fragen zu psychischen Krankheitsbildern und psychiatriebezogenen Themen. Der Podcast ist bewusst locker, und trotz aller wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit kommt der Humor nicht zu kurz.
Der Arbeitsschwerpunkt Seele und Gesundheit der AGETHUR möchte Menschen für die Bedeutung psychischer Gesundheit in allen Lebenslagen und Settings sensibilisieren. Hier erhalten Sie auch Informationen zu qualitätsgesicherten Maßnahmen und Projekten.
Das Erfurter Gruppenangebot Jonathan richtet sich an Kinder und Jugendliche suchtbelasteter Familien. In den pädagogisch gestalteten Angeboten können die Kinder und Jugendlichen den Blick vor allem auf ihre eigenen Bedürfnisse richten.
Das Thüringer Bündnis „Alkohol - Alles im Griff" ist eine öffentliche Plattform für Hilfsangebote zum Thema und ermöglicht einen aktiven Erfahrungsaustausch.
Der Thüringer Wegweiser für Suchtfragen der Thüringer Landesstelle für Suchtfragen e. V. informiert über fachlich anerkannte Angebote der Sucht- und Drogenprävention sowie der Sucht- und Drogenkrankenhilfe in Thüringen.
Die Studie Betriebliche Suchtprävention in Thüringen der Thüringer Fachstelle Suchtprävention, dem Präventionszentrum der SiT sowie dem Institut der Wirtschaft Thüringen GmbH stellt ein Teilbaustein des Gesamtvorhabens "Interventionskonzept zur betrieblichen Suchtprävention im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements für Thüringer Unternehmen dar.
Das Musikszeneprojekt Drogerie: Drogenaufklärung und Beratung. Auf der Website gibt es ein umfangreiches Drogen ABC, Artikel zu den Themen Suchtprävention und Partyszene sowie aktuelle Pillenwarnungen und Safer Use Hinweise.
Die Thüringer Fachstelle GlücksSpielSucht ist die zentrale Institution zur fachlichen Beratung, Vernetzung und Koordination rund um das Thema pathologisches Glücksspielen in Thüringen. Die Angebote und Dienstleistungen richten sich an Fachkräfte aus den Bereichen Prävention, Hilfe und Forschung. Zudem versteht sich die Fachstelle als Interessenvertreterin von pathologischen Glücksspieler*innen an den Schnittstellen zwischen Suchthilfe, Politik und Wirtschaft.
FairSpielt! Thüringer Fachstelle GlücksSpielSucht: Glückspieler*innen und deren Angehörige finden hier schnell und unkompliziert Informationen und Hilfe.
Die Broschüre Dazugehören bietet einen Überblick über soziale Projekte und Angebote für Menschen mit Demenz und deren Angehörige in Thüringen.
Die Alzheimer Gesellschaft Thüringen e.V. wurde im Oktober 2002 von betroffenen Angehörigen, Mitarbeitern von Pflegeinrichtungen und Krankenhäusern als Landesverband gegründet und ist Mitglied der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.
Thüringer Landesverband Psychiatrie-Erfahrener e. V. Der Verband für Seelische Gesundheit ist eine Selbsthilfeorganisation von und für Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung auf der Suche nach Balance im Leben. Er vertritt die Interessen psychisch erkrankter Menschen in Thüringen.
Der Landesverband Thüringen der Angehörigen psychisch Kranker e. V. informiert über Hilfsangebote und bietet Austausch für betroffene Angehörige.